Das St. Georgsreliquiar gehörte
den Schwarzhäuptern von Riga und war in der Petrikirche aufgestellt. Wir
wissen aus dem Jahre 1484, dass für die Schwarzhäupter Messen am
Georgstag gelesen wurden, - dieses Reliquiar ist 1507 von Bernt
Heynemann gefertigt worden und steht nun im Roselius-Haus in Bremen und
Teil des bekannten Silberschatzes der Schwarzhäupter.
Die Gilden und Vereinigungen der Handwerke oder Händler waren zugleich
auch geistliche Gemeinschaften, was seinen Ausdruck auch darin fand,
dass sie in den Kirchen Messen lesen liesen. Die Schwarzhäupter hatten
eine eigene Kapelle auch in der St. Petrikirche im Südschiff. 57
Mitglieder der Schwarzen Häupter beteiligten sich finanziell an dieser
Neufassung des Reliquienbehälters. 1524, im Jahr der Bilderstürmerei
wurde das kostbare Stück aus der Kirche genommen und ins
Schwarzhäupterhaus gebracht.
Die eigentliche Reliquie verbarg sich im Sockel, auf dem das Jahr des
Beschlusses zur Fertigung vermerkt ist und das "Schwarzhaupt", Mauritius
abgebildet ist. Auch auf dem Schild des Heiligen ist der Mohrenkopf zu
sehen.
Von Georg, Ideal des
christlichen Rittertums, wird in den Goldenen Legenden die Geschichte
erzählt, wie er einen Drachen tötete, der eine Stadt bedrohte. Der
Drachen war Bild teuflicher Mächte, denen ein christlicher Ritter
entgegenzutreten hatte. Für den Kontext unserer Figur ist daran zu
denken, dass in Livland die Ordensritter neben dem Bischof regierten.
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